Das Problem der traditionellen Herrenklubs..

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Geht es nach Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), soll Vereinen, die Frauen ohne triftigen Grund die Mitgliedschaft verwehren, künftig die Gemeinnützigkeit entzogen werden. Scholz verkündete, man ändere derzeit das Gemeinnützigkeitsrecht. „Wer Frauen ausschließt, sollte keine Steuervorteile haben und Spendenquittungen ausstellen“, sagte er der „Bild“-Zeitung. Betroffen seien deutschlandweit Hunderte Vereine wie Schützengilden oder Sportklubs, „die ausschließlich Männer zulassen“. Der Verein Deutsches Ehrenamt geht dagegen von mehreren Tausend Vereinen aus.

Sie sind manchmal jahrhundertealt und gehören zum historischen Humus von Städten und Gemeinden. Die Mitgliedschaft verbindet Generationen, mitunter wird sie in Familien geradezu vererbt. So ist es etwa im früheren Fürstentum Waldeck in Hessen. Die historischen Schützengesellschaften dort gehen auf Stadtmilizen im Dreißigjährigen Krieg zurück. Für Claus Wetekamp, Geschäftsführer eines dieser Vereine in der Stadt Rhoden, käme Scholz’ Vorstoß „fast einem Todesstoß“ gleich.

Man sei elementar auf Spenden angewiesen. „Könnten wir keine Spendenbescheinigungen mehr ausstellen, wäre der Aufwand, mit dem wir das hier machen, nicht aufrechtzuerhalten.“ Zumal die Gemeinnützigkeit in ihrem Fall gerade an das Historische gebunden sei. Und wie haltet ihr’s mit den Frauen? Wetekamp: „Ohne die Frauen ginge das alles gar nicht.“ Sie seien vielfach beteiligt, aber eben nicht als Mitglieder in der Schützengesellschaft. „Das wollen die meisten Frauen auch gar nicht.“

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